Rückkehr zur Utopie
Philosophische Szenarien
Klaus Kufeld: Rückkehr zur Utopie.
1. Auflage. 2021, 288 S.
Format (B x L): 13,5 x 21,5 cm
Gewicht: 476 g
Karl Alber Verlag. ISBN 978-3-495-49185-0
Philosophische Aussichten, mit Beiträgen von Heiner Geißler, Alfred Grosser, Konrad Paul Liessmann, Mark Terkessidis, Sahra Wagenknecht.
"In dystopischen Zeiten wie diesen – Klimakrise, Pandemien, Überwachung, Zensur, dazu die Oligarchisierung der Politik und der stetige Trend hin zu gentechnisch regulierten Lebensmitteln und Lebewesen – stellt sich zunehmend die Frage, ob es noch so etwas wie einen »Diskursraum der Utopie« geben kann, der »Zukunft« etwas anders thematisiert. Ernst Bloch etwa beklagte schon in den 1930er Jahren die »utopische Unterernährung der sozialistischen Fantasie«. Klaus Kufeld, Gründungsdirektor des Ernst-Bloch-Zentrums und lange Geschäftsführer der Bloch-Stiftung, widmet sich in dem vorliegenden Sammelband der Frage, wie heute mit dem Vielerlei an Krisen umzugehen sei, konstatiert erneut einen Rückgang utopischen Denkens und stellt fest: »Der Verfall der Utopien geht auch auf Kosten der Orientierung.« Hinzu komme aktuell die Corona-geprägte Verbotskultur: »Zur Utopie schaffen wir es (nur), wenn die Gebots- nicht in eine Verbotskultur umschlägt.« Letztere bedeute Depression. Daten zu den Folgen der aktuellen Covid 19-Politik bestätigen das. Bleibt eine Hoffnung: »Die Ethik der Krise besagt, dass ein Verlust zunächst in Staunen umschlägt, aber dann katalytisch wirkt. Spätestens am Höhepunkt der Krise [...] werden unsere moralischen Empfindungen angesprochen: wir bilden uns ein Urteil, wir spitzen zu, wir entscheiden. Aber in welche Richtung?« Kufeld widmet sich dem Problem mit Blick auf unterschiedliche philosophische und kulturelle Aspekte. »Utopie als Kampfbegriff« könne gerade jetzt für einen Ausbruch aus der »Schockstarre« sorgen und »schließlich ein Erkennen aus[lösen], das unser Sensorium auch für andere, erst durch die Krise sichtbar werdende Missstände öffnet und uns zum Handeln drängt.« Denn »nur der erkämpfte Fortschritt bedeutet Freiheit.« (...)
(Kulturpolitische Mitteilungen IV/2021 Nr. 175)
Das Singen der Schwäne
Über den Tod und das Glück
Mit einem Vorwort von Anita Natmeßnig. Edition Splitter, Wien 2015, 80 Seiten.
ISBN 978-3-901190-21-6
Klaus Kufeld wendet die übliche Kultur des Trauertragens in eine Hymne an das Leben. Er fasst seine Seelen- und Lebensenergie in die Sprache erinnernder Poesie, träumt sich in die Wälder und Flusslandschaften des Rottals und österreichischen Innviertels, zitiert aus seiner eigenen Grabrede, schreibt kein Trostbuch und tröstet dennoch. So beschreibt das Buch einen Weg liebevoller Zuwendung zu den Menschen und zur Natur, ganz ohne Furcht vor dem Tod.
Mir san mir
Von München, Bayern und der Rest der Welt.
Corso Verlag, Hamburg 2011, 141 Seiten, teilw. farbige Abbildungen.
Stimmen:
Kufeld wirbt darin für die spezielle Liebenswürdigkeit der Münchner. Er möchte den Lesern ein anderes München nahebringen: eines, in dem der Jugendstil erfunden wurde und dessen Frauenkirche Andy Warhol „very sexy“ nannte. Ein München mit Herz und Muße, in dem Land, Alpen und Bergseen auf Stadt treffen.
(Frankfurter Allgemeine Sonntagszeitung)
Der Reisebuch-Autor, der zum Thema „Reise als Utopie“ promoviert hat, forscht diesmal vor der eigenen Haustür, schwärmt von Münchner Brezn, philosophiert über Ludwigs Schlösserwahn und erklärt die Erotik des Dialekts.
(GEO Saison)
Ein Buch voller Geschichte und Geschichten, eine Mentalitätsstudie, ein Stadtporträt, eine Liebeserklärung. Dem Autor gelingt hier ein literarischer Reise-Essay. Er entfaltet ebenso witzige wie tiefgründige Betrachtungen über das Mysterium München und die charismatischen Landschaften Bayerns.
(Die Rheinpfalz)
Stimmen:
Die Arbeit beeindruckt hinsichtlich einer umfassenden Belesenheit und eines Bildungshorizontes, der selten geworden ist. Zudem aber auch, weil sie sich einer hoch umstrittenen Thematik annimmt, zu der die Praktische Philosophie und Politische Theorie der Gegenwart wenig beigetragen hat.
(Julian Nida-Rümelin)
Ein überaus reiches Buch, das allerlei Wünsche erfüllt, von denen ich nicht wusste, dass ich sie hatte....
(Martin Seel)
Ich finde das Buch sehr durchdacht, auf hohem Reflexionsniveau, ich kenne zum Thema Reisen keine philosophisch anspruchsvollere Arbeit.
(Christoph Hennig)
Systematisch will er das Reisen ergründen, das "im Motiv eine Utopie" bleibt. weil es erstrebe "noch nicht Gesehenes zu erleben und Geist und Sinne zu erweitern", so Kufeld. Der Reisende werde "zum Prototyp für das utopische Paradigma des Umgangs mit der Welt". Wer mit kritisch geschärftem Bewusstsein verreisen möchte, findet hier eine Ausstattung zur intellektuellen Vorbereitung.
(Mannheimer Morgen)
Stimmen:
Ich habe das Buch mit großer Freude gelesen. Oft kommen Sie aus einem ganz anderen Blickwinkel zu ähnlichen Vorstellungen wie ich, das finde ich interessant.
(Hans Gerlach, SZ-Kochkolumnist)
Kufeld macht hungrig und er macht Appetit. Ich esse mich sozusagen durch sein Buch, schon beginnt die Umstellung der Speisefolge, was trinke ich dazu am Besten? Und manchen Geschmacksurteilen misstraue ich. Wie schon gesagt, das Buch zu rezensieren hätte ich keine Lust, ich rede ja auch nicht beim Essen übers Kochen und die Küche meiner Frau Nachbarin. Aber im Kontext des Eros und seiner Knospungen ist es mit dem Schreiben und Lesen wie mit dem Kochen und Essen. Nur ganz wenige Bücher liest man mehrmals.
(Michael Daxner, Philosoph)
Autobiografische Elemente hin, Sokrates-Zitate her. Das Buch macht vor allem: Lust aufs Kochen und Lust aufs Essen. Nicht im Sinne der inflationär ausgestrahlten Kochsendungen im Fernsehen; es macht Lust auf das Ursprüngliche, das Einfache. (…) Es animiert, die einheimische Küche zu erforschen, wo immer es den Leser hinverschlägt.
(Die Rheinpfalz)
Reisen. Ansichten und Einsichten.
Suhrkamp Verlag Frankfurt am Main 2007, gebunden, 132 Seiten.
ISBN 978-3-518-41891-8
Als Taschenbuch:
Reisen. Ansichten und Einsichten, 2016.
ISBN: 978-3-518-24088-5
Stimmen:
Das Surfen im Netz, Last-Minute-Angebote, digitale Fototechnik haben Seh- und Denkfaulheit begünstigt. Kufeld sagt der modernen Oberflächlichkeit den Kampf an. Er erzählt von seinem Selbstversuch, das genaue Hinsehen zu üben. So wandert er dem Zirpen einer Zikade nach, bis er sich Auge in Auge mit dem kleinen Säger befindet. Auf langen Spaziergängen gelangt er in die Mecklenburger Einsamkeit; das Warten auf Flughäfen, die peniblen Passkontrollen bei der Einreise nach Myanmar nutzt er als »Ereigniszeit«. Zu seinen ständigen Begleitern zählen Bücher von berühmten Weltenbummlern wie Humboldt, Goethe, Canetti oder Nicholas Bouvier. (…) Gelehrt, doch zwanglos und humorvoll plädiert Kufeld für die Wiederentdeckung der Empfindsamkeit auf allen Reisewegen.
(Die Zeit)
Klaus Kufeld hat mit "Reisen, Ansichten und Einsichten" ein großartiges Buch über Welterfahrung in unseren Zeiten geschrieben hat (leider bei Suhrkamp erschienen und nicht bei uns).
(Rainer Groothuis, Verleger)
Stimmen:
Klaus Kufeld, Sozial- und Kulturwissenschaftler, Globetrotter, Reisejournalist und Autor eines klugen Essays zeigt ökologische und soziale Folgen, aber auch psychologische und philosophische Aspekte des Massentourismus auf und lässt in das Plädoyer für eine „sensible Ethik des Reisens“ münden.
(Süddeutsche Zeitung)
Klaus Kufelds Schrift „Die Erfindung des Reisens“ läßt sich gar nicht erst auf das Phänomen ortsfremder Sehnsucht und Sinnlichkeit ein. Es ist insofern von Bedeutung und ein exemplarischer Fall, als hier die Anschauung völlig unvermittelt neben der Theorie steht – und beide nie zueinanderkommen.
(Frankfurter Allgemeine Zeitung)
Klaus Kufeld hat ein quer zu den Gewohnheiten stehendes Buch geschrieben. Es geht ums Unterwegssein in der Welt. (...) Jede Eigenart verliert sich, wenn man pauschalen Bedürfnisstrukturen entspricht. „Der wahrhaft Reisende muss seine Reisen vielleicht hundertmal durchleben, auch geistig. Der gelebte Augenblick allein und für sich ist nur ein Schein und bringt noch keine Erkenntnis.“(Die Rheinpfalz)
Ein Buch, das ich gerne selber geschrieben hätte.
(Detlof Graf von Borries, Künstler)